Bei der wieder errichteten U-Bahn-Station am World Trade Center in New York hat der spanische Architekt Santiago Calatrava die unterirdische elliptische Grundrissform als „The Oculus“ beeindruckend an der Oberfläche fortgesetzt: In 10 m Tiefe unter Straßenniveau befindet sich eine große, zweigeschossig im Oval umbaute Piazza, die von einer Stahl-Glas-Konstruktion bis auf etwa 38 m über Gelände überdacht wird.
Eine offene und dynamische Figur
Die Rippen der weißen Stahlträger kragen zu beiden Seiten aus, sodass eine für viele Assoziationen offene dynamische Figur entsteht – in der Calatrava selbst vor allem einen Vogel sieht, der aus den Händen eines Kindes in die Freiheit entlassen wird. Die senkrecht orientierten Flächen zwischen den Trägern sind verglast und lassen Tageslicht auf die elliptische Piazza und von dort weiter bis auf die Bahnsteigebenen gelangen. Darüber hinaus ermöglicht ein Oberlicht im Scheitel der Konstruktion eine besondere Blickbeziehung in den New Yorker Himmel bzw. auf die umgebenden Hochhäuser.
Eine spannende Verglasung
Insgesamt rund 4.000 m² hochtransparentes, extra-klares Glas mit einer speziellen Sonnenschutzbeschichtung sorgt für helle, auch bei intensiver Sonneneinstrahlung nicht überhitzende Untergeschosse. Bei nächtlicher Beleuchtung des Gebäudes kehren sich die Lichtrichtung und mit ihr das optische Verhältnis zwischen Stahl und Glas in spannender Weise um: Nicht die Rippen sind mehr das dominierende Element, sondern die Lichtsäulen zwischen ihnen, mit denen das Gebäude seine Umgebung beleuchtet.
Diese Lichtsäulen folgen den Neigungen und Krümmungen der Konstruktion, weshalb die insgesamt 800 Einzelscheiben sehr unterschiedliche Formate aufweisen. Unter anderem wurden für den Eingangsbereich Glaselemente in Übergrößen von 7,8 x 0,8 m benötigt, die durch die Fertigung aller Verglasungen aus einer Hand die gleichen optischen Eigenschaften wie die Normalformate aufweisen.